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Urteile zu Kategorie: Betriebsrat

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Verfahren, die den Anspruch eines Betriebsratsmitglieds auf Zahlung von Arbeitsentgelt für die durch Wahrnehmung von Betriebsratsaufgaben ausgefallene berufliche Tätigkeit bzw. einen Vergütungsanspruch eines freigestellten Betriebsratsmitglieds zum Gegenstand haben, sind im Urteilsverfahren zu entscheiden.
LAG Frankfurt am Main, AZ: 16 Ta 431/19, 17.01.2020
Von einer Bestimmung zur Überwachung einer technischen Einrichtung i.S.d. § 87 Abs 1 Nr. 6 BetrVG ist bereits dann auszugehen, wenn die technische Einrichtung zur Überwachung objektiv geeignet ist, wenn sie also individualisierte oder individualisierbare Verhaltens- oder Leistungsdaten selbst erhebt und aufzeichnet, sodass es auf die subjektive Überwachungs- oder Verwendungsabsicht des Arbeitgebers nicht ankommt.
ArbG Wesel, AZ: 2 BVGa 4/20, 24.04.2020
Die Regelung betriebsverfassungsrechtlicher Fragen iSd. § 1 Abs. 1 TVG, zu denen auch Bestimmungen gehören, die die Errichtung einer Vertretung für Arbeitnehmer des Flugbetriebs vorsehen und die Beziehungen zwischen dieser Interessenvertretung und dem Arbeitgeber näher ausgestalten, kann in einem Tarifvertrag nur durch Bestimmungen erfolgen, denen Rechtsnormcharakter zukommt.
BAG Erfurt, AZ: 1 AZR 402/19, 19.05.2020
Die Wahl einer unrichtigen Anzahl von Betriebsratsmitgliedern stellt einen Mangel des Wahlverfahrens dar, der die Anfechtung der Betriebsratswahl begründet.

Für die Anzahl der in der Regel beschäftigten Arbeitnehmer ist die normale Beschäftigtenzahl maßgeblich, also diejenige Personalstärke, die für den Betrieb im Allgemeinen kennzeichnend ist.
LAG Frankfurt am Main, AZ: 16 TaBV 20/19, 24.02.2020
Ein besonders grober und offensichtlicher zur Nichtigkeit der Betriebsratswahl führender Verstoß kann vorliegen, wenn ein Wahlvorstand offensichtlich ungeeignete, unvollständige Informationen unklarer Herkunft in eine Wähler*innenliste übernimmt, ohne den Versuch zu unternehmen, zu prüfen, ob die Personen überhaupt im Betrieb beschäftigt sind und wer nach §§ 7 und 8 BetrVG wahlberechtigt und wählbar ist, sowie ohne die Aktualität und Plausibilität der Informationen zu hinterfragen.
LAG Erfurt, AZ: 4 TaBV 12/19, 24.06.2020
Beschließen die Teilnehmenden einer ordnungsgemäß einberufenen Betriebsversammlung zur Wahl eines Wahlvorstandes mehrheitlich eine Vertagung dieser Versammlung, mit der Folge, dass kein erster Wahlgang zustande kommt, kann ohne Durchführung einer weiteren Wahlversammlung die gerichtliche Bestellung eines Wahlvorstands nach § 17 Abs. 4 BetrVG betrieben werden.
LAG Kiel, AZ: 3 TaBV 23/19, 22.01.2020
Der Abbruch einer Betriebsratswahl im Wege der einstweiligen Verfügung durch einen Unterlassungsantrag des Arbeitgebers kommt nur dann in Betracht, wenn die Betriebsratswahl voraussichtlich nichtig ist, sodass die bloße Anfechtbarkeit nicht genügt.
LAG Düsseldorf, AZ: 7 TaBVGa 2/20, 25.03.2020
Werden die Kundenkontakte von Fahrradkurieren einheitlich über eine App gesteuert, so verkennt der bei der Anforderung einer Namensliste einen einheitlichen Betrieb annehmende Wahlvorstand auch dann nicht offensichtlich den Betriebsbegriff, wenn die Kuriere ursprünglich zwei konkurrierenden Unternehmen angehörten, wenn sie weiterhin von zwei unterschiedlichen HR-Managern betreut werden, das eine Unternehmen aber von dem anderen im Rahmen eines Aufspaltungs- und Übernahmevertrages übernommen worden ist.
LAG Köln, AZ: 6 TaBVGa 4/19, 22.01.2020
Durch die verwandten Kennwörter "Fair.die" und "Ver.di" kann eine Verwechslungsgefahr zwischen den Vorschlagslisten der Betriebsratswahl eintreten, da sich bereits die Schreibweise der beiden Kennwörter und noch mehr deren Aussprache sehr ähnlich ist.
LAG Düsseldorf, AZ: 10 TaBV 42/19, 31.07.2020
Für die in § 6 Nr. 4 Abs. 2 des zwischen dem Handelsverband Niedersachsen-Bremen e.V. und ver.di geschlossenen Manteltarifvertrags für den Einzelhandel Niedersachsen vom 24. Februar 2014 vorgesehene schlechtere Behandlung von Teilzeitbeschäftigten mit einer Arbeitszeit von weniger als 19 Wochenstunden bei der Berechnung der Berufsjahre für einen Stufenaufstieg innerhalb einer Gehaltsgruppe fehlt es an dem erforderlichen sachlichen Grund.
BAG Erfurt, AZ: 4 ABR 26/19, 29.01.2020
Ein Arbeitgeber ist nach § 40 Abs. 2 BetrVG verpflichtet, dem Betriebsrat die für dessen Tätigkeit erforderlichen Räume zur Verfügung zu stellen, wobei die Zuordnung bestimmter Räume zu einem Besitzerwerb des Betriebsrates führt.

Ein Arbeitgeber handelt in verbotener Eigenmacht nach §858 Abs. 1 BGB, wenn er dem Betriebsrat überlassenen Räume eigenmächtig räumt, auch wenn er befugt ist, dem Betriebsrat andere, gleichfalls für die Ausübung der Betriebsratstätigkeit geeignete Räume, zuzuweisen.
LAG Frankfurt am Main, AZ: 16 TaBVGa 6/19, 14.01.2019
Eine Präsenzsitzung eines Gesamtbetriebsrats ist trotz Verbots des Arbeitgebers aufgrund der Corona-Pandemie zulässig, wenn geheim durchzuführende Wahlen anstehen.
LAG Berlin, AZ: 12 TaBVGa 1015/20, 24.08.2020
Das entgeltlistenbezogene Einsichts- und Auswertungsrecht nach § 13 Abs. 2 Satz 1 EntgTranspG ist an die Zuständigkeit des Betriebsrats für die Beantwortung individueller Auskunftsverlangen nach § 10 Abs. 1 EntgTranspG gebunden. Es besteht nicht, wenn der Arbeitgeber die Erfüllung der Auskunftsverpflichtung berechtigterweise an sich gezogen hat.
BAG Erfurt, AZ: 1 ABR 6/19, 28.07.2020
Der Gesamtbetriebsrat ist im Verfahren nach § 23 Absatz 3 BetrVG antragsbefugt, soweit seine Zuständigkeit in Betracht kommt.

Der Antrag ist jedoch, soweit er sich auf die Verpflichtung des Arbeitgebers zur Unterrichtung des Wirtschaftsausschusses bezieht, unzulässig, wenn nicht zuvor das in § 109 BetrVG vorgesehene Verfahren durchgeführt wurde.
LAG Frankfurt am Main, AZ: 16 TaBV 24/20, 17.08.2020
Dem Gesamtbetriebsrat ist nach § 50 Abs. 1Satz 1 BetrVG nur die Behandlung von Angelegenheiten zugewiesen, die das Gesamtunternehmen oder mehrere Betriebe betreffen.

Für die Frage, ob eine Angelegenheit mehrere Betriebe betrifft, sind der räumliche, persönliche und sachliche Geltungsbereich der geplanten Maßnahme entscheidend.
LAG Köln, AZ: 9 TaBV 32/20, 11.09.2020
Beschäftigte in der Pflege leiten im Regelfall dann einen Bereich im Sinne der Entgeltgruppe P 14 Nr. 1 der Entgeltordnung VKA, wenn ihnen mehrere Stationen unterstellt sind.

Ein Ausnahme davon liegt nicht vor, wenn dem Leiter einer Station 16 Beschäftigte unterstellt sind, die Station ohne eine personelle Trennung zwei kleine Funktionseinheiten umfasst und er die Leitung einer anderen Station in deren Abwesenheit vertritt.
LAG Stuttgart, AZ: 1 TaBV 1/20, 18.09.2020
Eine mitbestimmungspflichtige Einstellung kann auch dann vorliegen, wenn ein Arbeitnehmer, der bei einer ausländischen Gesellschaft angestellt ist und dort seinen Dienstsitz hat, zum Leiter eines Teams bestellt wird, das sich (auch) aus Arbeitnehmern eines deutschen Betriebs zusammensetzt.
LAG Köln, AZ: 9 TaBV 73/19, 17.07.2020
Verstößt der Wahlvorstand gegen § 11 Abs. 2 Satz 1 Halbs.1 BetrVGDV1WO, indem er sämtliche Wahlbewerber der jeweiligen Vorschlagslisten auf den Stimmzetteln aufführt, kann dies unter den Voraussetzungen des § 19 BetrVG zur Anfechtung der Betriebsratswahl berechtigen.
BAG Erfurt, AZ: 7 ABR 30/19, 16.09.2020
Kommt ein Arbeitgeber seiner Verpflichtung, dem Betriebsrat Räumlichkeiten zur Verfügung zu stellen, nicht nach, steht dem Betriebsrat aus § 40 Abs. 1 BetrVG ein Anspruch auf Zahlung eines angemessenen Vorschusses zu, um damit die voraussichtlichen Kosten für die Überlassung geeigneter Räume abdecken zu können.
LAG Hamm, AZ: 13 TaBVGa 16/20, 05.10.2020
Bei der Schaffung eines rein virtuellen Gemeinschaftsbetriebs liegt keine Betriebsänderung vor.
LAG Berlin, AZ: 26 TaBVGa 1498/20, 10.12.2020
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