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Beauftragung eines Umzugsunternehmens durch Gerichtsvollzieher im Rahmen der Zwangsvollstreckung (Räumung) einer Wohnung kann den Straftatbestand der Untreue erfüllen; § 266 Abs. 1 StGB
KG Berlin, AZ: 121 Ss 10/13, 19.02.2013
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Ein Gerichtsvollzieher ist bei einer Wohnungsräumung allen an der Zwangsvollstreckung Beteiligten gegenüber verpflichtet, die Kosten möglichst gering zu halten. Dies bedeutet nicht, dass er die zu erteilenden Speditionsaufträge jeweils an den günstigsten Unternehmer vergeben muss. Er darf weitere Aspekte wie die Arbeitsqualität der Transportunternehmen und ihre Erfahrung mit Zwangsräumungen berücksichtigen.

Beauftragt der Gerichtsvollzieher einen Dritten allein, um diesem Einkünfte zu ermöglichen, während die Speditionsaufträge tatsächlich durch ein von dem Dritten beauftragtes Unternehmen ausgeführt werden, so sind die durch die Einbindung des Dritten entstandenen vermeidbaren Mehrkosten ein Nachteil im Sinne des § 266 Abs. 1 StGB.
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Dieses Urteil wurde eingestellt von RA Frank Dohrmann, Bottrop
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