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Nachbarrecht: Zumutbarkeit des von einer Jugendfreizeitstätte ausgehenden Lärms
BGH Karlsruhe, AZ: V ZR 62/91, 05.02.1993
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Wegen der Besonderheiten der immissionsrechtlichen Unterlassungsklage sind in diesem Bereich Klageanträge mit dem Gebot, allgemein Störungen bestimmter Art, beispielsweise Geräusche und Gerüche, zu unterlassen, zulässig.

Zur Beurteilung der Wesentlichkeit von Lärmimmissionen auf ein Wohngrundstück, das in der Randlage zum Außenbereich liegt, in dem später der emittierende Jugendzeltplatz gebaut wurde.

Der Antrag auf Unterlassung von Lärm- und Geruchsbeeinträchtigungen muss dahin verstanden werden, dass er entsprechend dem Gesetzeswortlaut nur wesentliche Lärm- und Geruchsbeeinträchtigungen abwehren will (§ 308 ZPO)

Bei der notwendigen Wertung kann im Interesse der Allgemeinheit an einer kinder- und jugendfreundlichen Umgebung auch den Bewohnern eines reinen Wohngebiets Lärm als Begleiterscheinung kindlichen und jugendlichen Freizeitverhaltens in höherem Maße zugemutet werden, als er generell in reinen Wohngebieten zulässig ist (Empfinden eines verständigen Durchschnittsmenschen).
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Dieses Urteil wurde eingestellt von iurado
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