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Urteile zu Kategorie: Mord

Der lebensgefährliche Einsatz von Schusswaffen in Notwehrsituationen ist zwar von vornerein nicht unzulässig, aber kann nur das letzte Mittel der Verteidigung sein.
BGH Karlsruhe, AZ: 2 StR 188/17, 13.09.2017
Bei einer von langer Hand geplanten und vorbereiteten Tat kann das Heimtückische gerade in den Vorkehrungen liegen, die der Täter ergreift, um eine günstige Gelegenheit zur Tötung zu schaffen, falls sie bei der Ausführung der Tat noch fortwirken. Heimtücke kann also bei einem wohl durchdachten Locken in einen Hinterhalt und bei raffinierten Stellen einer Falle Vorliegen.
BGH Karlsruhe, AZ: 3 StR 83/89, 07.04.1989
Für die Anstiftung zum Heimtückemord genügt bedingter Vorsatz des Anstifters, der auch gegeben sein kann, wenn der Anstifter aus Gleichgültigkeit mit jeder eintretenden Möglichkeit der Tatausführung einverstanden ist.
BGH Karlsruhe, AZ: 2 StR 229/04, 12.01.2005
Eine Tat kann ihrem Gesamtbild nach nur als von Habgier geprägt bezeichnet werden, wenn die Vorstellung des erstrebten Gewinns den Täter entscheidend mitbeeinflusst hat.
BGH Karlsruhe, AZ: 4 StR 480/80, 22.01.1981
Abzugrenzen von einer Zugehörigkeit zu einer Gemeinschaft sind lose Zusammenschlüsse etwa von Zechkumpanen oder auch von Rauschgiftkonsumenten, bei denen es regelmäßig an der Übernahme einer Beistandspflicht fehlen wird. Auch dass sich mehrere Personen zufällig in derselben Gefahrensituation befinden, begründet noch nicht die Annahme einer gegenseitigen rechtlichen Pflicht zur Unterstützung.
BGH Karlsruhe, AZ: 2 StR 563/18, 11.09.2019